Um Raum für ein mehrgeschossiges Archiv und großzügige Seminar- und Veranstaltungsräume in den Franckeschen Stiftungen zu schaffen, wurde die Cansteinsche Bibelanstalt saniert. Das ursprünglich 1744 mitten auf dem Gelände der Stiftungen errichtete Fachwerkgebäude erfuhr im Laufe der Zeit mehrere Umbauten, u.a. den zuletzt sichtbaren massiven südlichen Anbau von 1913.

Um Eingriffe im spätbarocken Kerngebäude zu reduzieren, wurde nun das Archiv in diesem Gebäudeteil untergebracht. Es erfolgte der Einbau einer zweiten inneren Mauerwerksebene und der Verschluss der Fenster für die Klimakonstanz. Die Stahlbetondecken wurden für die erforderlichen Archivlasten ertüchtigt.

Der Barocke Kernbau musste vollständig saniert werden. Die markante Tragkonstruktion wird in den großzügigen und variabel nutzbaren Seminarräumen wieder erlebbar. Eine aus dem Spätbarock stammende Holztreppe akzentuiert die östliche Erschließung. Das Fachwerk der Außenwände wurde nach historischem Befund verputzt und erhielt eine zurückhaltende Farbgebung im Kontext der Stiftungsgebäude.