Ein wesentliches Element des Schlossparkes ist die zu Pücklers Zeiten angelegte Schlossgärtnerei mit dem von einer Talutmauer gefassten Küchengarten.

Mit den Sanierungs-, Umbau- und Rekonstruktionsmaßnahmen wurde die historische Schlossgärtnerei in einen baulichen, funktionalen und ästhetischen Zustand versetzt, der dem Status der Weltkulturerbestätte „Fürst-Pückler-Park“ Bad Muskau entspricht.

Die prägenden Gewächshäuser wurden auf der Grundlage umfangreicher bauhistorischer Recherchen und nach örtlicher Bestandsaufnahme rekonstruiert bzw. nach historischem Vorbild erneuert.

Dazu gehören wichtige denkmalpflegerische Details wie der Neuverputz, die bauzeitliche Farbgebung oder die Eindeckung der Gewächshäuser mit einer der Bauzeit entsprechenden Schuppendeckung. Erhaltene historische Bauelemente (Stützen, Fußböden, gußeiserne Abdeckungen etc.) wurden im Zuge der Sanierungsmaßnahmen gesichert, geborgen und wieder eingebaut.

Haus I wurde zu einem Schaubereich für historischen Gewächshausbau und –betrieb umgestaltet. Die mit historischen Plänen belegte Funktion als erstes Pücklersches Ananashaus hebt dieses Gewächshaus hervor. Der östliche Verbindungsbau wurde als Eingangs- und Empfangsbereich für Besucher umgebaut.

Die Gewächshäuser II – IV dienen ebenso wie die Erdgewächshäuser der Anzucht, Gewächshaus VI zudem der Überwinterung von Pflanzen.

Auf den bestehenden Grundmauern wurde das sog. Tropenhaus (Haus VI) neu errichtet. Als Vorlage dienen auch hier historische Befunde, die ein die Gewächshäuser überragendes Gebäude mit hohen Rundbogenfenstern und Zeltdach auf quadratischem Grundriss darstellen. Das Neue Tropenhaus dient der Einstellung dekorativer Pflanzen des Schlossparks und als Veranstaltungsort in Ergänzung zur bestehenden Orangerie. Die beidseitigen Anbauten beherbergen eine Küche und Nebenräume.

Die historisch originalen Anbauten an die Gewächshäuser wurden grundsätzlich erhalten. Das durch zahlreiche bauliche Eingriffe unregelmäßige Erscheinungsbild konnte durch Reduktion der Türen, Wegnahme unmaßstäblicher Fenster, Einbau neuer, maßstäblicherer Fenster und Türen sowie Neuverputz der Fassaden beruhigt werden. Die Geometrie der Pultdächer wurde auf Grundlage der historischen Befunde mit der Rekonstruktion der Dachstühle wieder auf die ursprüngliche Neigung und Höhe zurückgeführt. Die Dächer selbst erhielten Harteindeckung (Tonbiber-Eindeckung analog den gegenüberliegenden Schuppen).

Schlossgärtnerei des UNESCO-Welterbes Muskauer Park

Gewächshaus von Süden

Adresse
Bad Muskau, Sachsen

Bauherr
Stattsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, NL Bautzen

BGF
ca. 1180 m²

Planung / Bauzeit
LPH 2-5, 2010-2012

In Zusammenarbeit mit
LandschaftsArchitektur Franz, Leipzig

Fotos M. Dreßler

Gewächshaus Innen mit historischen Lüftungsgittern

Historisches Gewächshaus in Holzkonstruktion

Pflanzenpavillon von Innen

Pflanzenpavillon von Norden

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Schulungsgebäude Christliche Akademie Halle (Saale)

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Kleines Schloss Wechselburg